Die heuti­ge Bekannt­ga­be des neuen Kabi­netts Horst Seeho­fers benennt Ludwig Spaen­le zum Staats­mi­nis­ter für Unter­richt, Kultus und Wissen­schaft. Die Zusam­men­le­gung der Ressorts um Hoch­schu­le und Schu­le geht damit einher. Wir Studie­ren­de nehmen dies zum Anlass, aufge­scho­be­ne Projek­te aufzu­zei­gen und deren Umset­zung nach­drück­lich zu fordern.

Zunächst gratu­lie­ren wir Ludwig Spaen­le zu seiner Benen­nung als Staats­mi­nis­ter für Unter­richt, Kultus und Wissenschaft.

“Wir hoffen bei ihm ein offe­nes Ohr für die Anlie­gen der baye­ri­schen Studie­ren­den zu finden!”, so Samu­el Hartung und Anja Zürn, Spre­cher und Spre­che­rin der Landes- ASten-Konfe­­renz Bayern. Vor allem die Zusam­men­le­gung der Bildungs­res­sorts darf keine Schmä­le­rung des Haus­hal­tes der Hoch­schu­len nach sich ziehen, darüber­hin­aus wird ein “weiter wie bisher”, den baye­ri­schen Hoch­schu­len über­dies nicht helfen.

“Bereits seit Jahren zeich­net sich an vielen Stand­or­ten der baye­ri­schen Hoch­schul­land­schaft ab, dass die Folgen des Bolo­gna­pro­zes­ses noch nicht aufge­ar­bei­tet sind. In vielen Studi­en­gän­gen, wie etwa der Psycho­lo­gie, bei denen ein Master­ab­schluss als obli­ga­to­risch gilt, mangelt es an den entspre­chen­den Kapa­zi­tä­ten, Inter­es­sier­te müssen abge­wie­sen werden oder leiden unter schlech­ten Bedin­gun­gen.” so Anja Zürn “Beina­he an jeder Hoch­schu­le wird von über­füll­ten Semi­na­ren berich­tet, die Hoch­schu­len sind struk­tu­rell unter­fi­nan­ziert – das können auch die Studi­en­zu­schüs­se nicht ausglei­chen”, so Anja Zürn weiter. “Auch die Bausub­stanz zeugt von den Folgen der falschen Spar­lo­gik, das kürz­lich wegen herun­ter­stür­zen­den Decken­tei­len komplett geschlos­se­ne Gebäu­de in Erlan­gen stellt den trau­ri­gen Beweis dar. Die Studie­ren­den, Lehren­de und sons­ti­ge Beschäf­tig­ten dürfen beim Betre­ten eines Hoch­schul­ge­bäu­des keine Angst um ihre körper­li­che Unver­sehrt­heit haben.”, Anja Zürn abschließend.

“Die Studie­ren­den in Bayern haben aber noch mit grund­sätz­li­che­ren Proble­men zu kämp­fen. Fehlen­der Wohn­raum, gera­de für die jetzt neu begin­nen­den Erst­se­mes­ter­stu­die­ren­den, treibt nicht nur die Mieten in exor­bi­tan­te Höhen, er hält sogar Studie­ren­de von der Aufnah­me des Studi­ums ab oder verzö­gert diesen”, so Samu­el Hartung.

An dieser Stel­le soll auch auf weite­re Sorgen der Studie­ren­den­ver­tre­te­rin­nen und Vertre­ter aufmerk­sam gemacht werden. Seit Jahren gehen die Mittel­zu­wei­sun­gen der Studie­ren­den­ver­tre­tun­gen pro Kopf betrach­tet zurück. “Eine ange­mes­se­ne Vertre­tung ist über­dies seit der Abschaf­fung der Verfass­ten Studie­ren­den­schaft 1973 in Bayern eine Heraus­for­de­rung”, Samu­el Hartung weiter, “Die fehlen­den Geld­mit­tel, wie auch die mangeln­de Unab­hän­gig­keit der Studie­ren­den­ver­tre­tun­gen muss in der Wieder­ein­füh­rung der Verfass­ten Studie­ren­den­schafft, einher­ge­hend mit Finanz- und Satzungs­ho­heit münden. „Unlängst hat die Landes-ASten-Konfe­­renz Bayern genaue Vorstel­lun­gen der Ausge­stal­tung der Wieder­ein­füh­rung der Verfass­ten Studie­ren­den­schaft verab­schie­det und freut sich darauf, diese dem neuen Minis­ter darzu­le­gen.“ So Anja Zürn abschließend.

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Landes-ASten-Konfe­renz Bayern
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